
Programme
À l’orgue de scène (Kuhn)
Théodore Dubois (1837–1924), Paris
Entrée. Maestoso
extrait de «Dix pièces pour orgue»
Johann Christian Heinrich Rinck (1770–1846), Darmstadt
Maestoso en ré mineur
no. 4 de «Zwölf fugirte Orgelstücke für Geübtere», op. 72
Gustaf Adolf Thomas (1842–1870), Leipzig & St. Petersburg
Prélude de choral «Was Gott tut, das ist wohlgetan» en sol majeur
Johann Jakob Mendel (1809–1881), directeur musical et organiste à la Collégiale de Berne
Grande valse en do mineur
Aux grandes orgues (Goll)
Giovanni Morandi (1777–1858)
Pastorale en mi bémol majeur
Maestoso – Andantino – Allegro vivace
À l’orgue de scène (Kuhn)
Benedikt Jucker (1811–1876), organiste de la Collégiale de Bâle
Thème, variations et final en ré mineur
Emmy Hopf (1882–?), organiste à Berne
Prélude de choral «Was Gott tut, das ist wohlgetan» en sol majeur
Arnold Christen (1875–1960), directeur et organiste à Dürrenroth
«Zwischenspiel» en ré majeur
Jacques Louis Battmann (1818–1886), Masevaux & Dijon
Sortie en ré majeur
Biografie
Annerös Hulliger verbrachte ihre Jugend in einem Gasthof des Emmentaler Dorfes Dürrenroth (Kanton Bern), wo sie reichlich Anregung zum Musizieren fand. Die historische Hausorgel im Schulhaus, die drei Klaviere in den Gaststuben und die historische Kirchen-Orgel (1835) von Matthias Schneider waren ihre bevorzugten Spielgefährtinnen. Schon damals stand der Berufswunsch als «Tasten-Musikantin» fest. Dennoch galt es damals, vorerst einen standesgemässen Beruf zu erlernen. Nach der Ausbildung zur Lehrerin und anschliessender vierjähriger Berufstätigkeit erwarb sie das Lehr- und Konzertdiplom für Orgel in Bern (Edwin Peter, Heinz Balli).
Nach weiterführenden Studien bei Marie-Claire Alain (Paris), Anton Heiller (Wien), Luigi Ferdinando Tagliavini (Bologna), Montserrat Torrent (Barcelona) und Harald Vogel (Bremen) entfaltete Annerös Hulliger eine vielseitige Konzerttätigkeit, die sie an zahlreiche Festivals und Recitals in der Schweiz und in viele europäische Länder führte. Ihr Organistenamt in Bolligen (Bern), ihre Lehrtätigkeit für Orgelspiel und Improvisation am Konservatorium Bern (1993-2000), Berufsausbildnerin bei SAMP/SMPV, zahlreiche Orgelexkursionen und Vorträge im Rahmen der Bernischen Volkshochschulen und ihre Unterrichtstätigkeit im Rahmen des Bernischen Organistenverbandes festigten den Ruf einer Musikerin, deren Repertoire abseits ausgetretener Pfade Raritäten bereithält, die sie im Rahmen ihrer Recherchierungsarbeiten in vielen Archiven und Bibliotheken aufgespürt hat. Die Kulturpreisträgerin (Trudi-Schlatter-Stiftung) ist eine unermüdliche Prophetin für lebendiges Orgelspiel. Sie erkundet stets neue Wege, welche das Unterwegssein zu den Orgeln zur faszinierenden Spurensuche machen.
Ihre zahlreichen CD-Einspielungen sind klingende Abbilder ihrer Hingabe zum Wohlerklingen der Orgeln und tragen die Handschrift der phantasievollen und temperamentvollen Gestalterin, die ihre Einspielungen stets im Sinne eines Gesamtkunstwerkes zu realisieren trachtet. Radio- und TV-Aufnahmen, die künstlerische und organisatorische Planung und Durchführung der erfolgreichen «Klang-Zeit-Raum» Kulturreisen sind Resultate ihrer intensiven Hinwendung und ihrer Liebe zum Kleinen im Grossen: Zahlreiche Kurswochen finden in den verschiedenen Orgellandschaften des Kantons Graubünden statt: Die Reisen führen ins Ober- und Unterengadin, Bergell, Puschlav/Veltlin, Domleschg und die Surselva. Im Toggenburg und im Emmental wetteifern die Hausorgeln um die Gunst der Orgelbegeisterten. Die Besuche der Obergommer-Orgellandschaft, das Unterwegssein zu den Orgeln im Unterwallis, im Berner Oberland und im Herzen des Juras sind ebenso beliebt wie Hulligers Unterwegssein «im Klangraum des Kantons Thurgau ».
Weitere Kostproben ihres Schaffens erschienen als Noteneditionen für Trompete und Orgel. Annerös Hulligers Bearbeitungen von Werken barocker Herkunft (Sonaten und Suiten von A. Corelli, F. Barsanti, Ch. Baton, F. Mancini, und G. Ph. Telemann) sind im Rahmen der «Collection Jean-François-Michel» des Verlages «Marc Reift» enthalten.
Ihre Initiative zum Erklingen unbekannter Clavier-Musik aus Musikaliensammlungen altbernischer Patrizierfamilien führte zur Edition der vier Notenhefte «Musik aus dem alten Bern» (Müller und Schade, Bern). Darin sind enthalten: Anonyme Clavierstücke aus dem Besitz von Sophie von Frisching, 1793 -1854, die «Danses Bernoises», und die «Allemandes Bernoises» aus dem «Solobuch für die Geige» sowie Hulligers eigene «Notensetzereien» zu Weisen aus der «Röseligarten»-Liedersammlung und ihre herzhaften Variationen zum «Guggisbergerlied».